Trotz eines unvorstellbaren Jahres 2020 blicken wir auch mit etwas Freude auf das vergangene Jahr zurück: Wir haben einen Sitz im
Gemeinderat errungen und dürfen dadurch nun aktiver an der Gestaltung unseres Heimatortes mitwirken.
Einige unserer Entscheidungen und unsere Gründe für das ja oder nein zu Abstimmungen im Gemeinderat
möchten wir euch hier transparent berichten:
ORTSUMFAHRUNG
Es ist im Moment sehr wahrscheinlich, dass der dauerhaften Nutzung der Panzerstraße als Ortsumfahrung
nichts mehr im Wege steht. Dieses Thema war im Jahresverlauf ein beständiges Auf und Ab.
Zwischendurch stellte sich für uns die Frage, ob Hepberg an der Ortsumfahrung überhaupt noch festhalten
sollte: Die Straße ist für LKWs ab 7,5 Tonnen nicht freigegeben. Damit fahren diese Fahrzeuge weiterhin
durch den Ort. Auch standen immer wieder hohe Forderungen seitens der Bundeswehr im Raum. Diese
sind mittlerweile vom Tisch.
Unsere Meinung: Wir sind zufrieden, dass das Thema Ortsumfahrung trotz aller Hindernisse wohl zu einem
guten Abschluss kommen wird.
KINDERGARTEN
Das neue Kinderhaus mit 3 Kindergarten- und 3 Krippengruppen soll am Kleewinkel gebaut werden. (Schon
jetzt bräuchte Hepberg 2 zusätzliche Kindergartengruppen. Diese sind derzeit im Schutzengel-Kindergarten
„vorübergehend“ untergebracht.) Auch bei diesem Thema gab es im Lauf des vergangenen Jahres immer
wieder Diskussionen im Gemeinderat: Soll an dem Standort festgehalten werden? Gibt es Alternativen?
Kann die Bundeswehr den Bau noch verhindern? Soll an dem Konzept Kinderhaus festgehalten werden?
Kann der Bau kleiner und kostengünstiger ausgeführt werden?
Unsere Meinung: Hepberg wird weiter wachsen und bisher gibt es keine Krippe im Ort. Ein Kinderhaus mit
insgesamt 6 Gruppen bietet uns die Möglichkeit flexibel auf den Kinderbetreuungsbedarf der Bürger*innen
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zu reagieren. Mit dem Standort am Kleewinkel sind wir nicht glücklich. Alternativen scheiden aber aus
Kostengründen aus. Es sind bereits Planungskosten angefallen und ein entsprechendes Grundstück müsste
erst erworben werden. Außerdem sind wir eine kleine Gemeinde mit wenig Fläche. Alle alternativen
Standorte haben auch ihre Nachteile.
FREIZEITANLAGEN
Am 18.6. wurde kontrovers über die Weiterverfolgung der Freizeitanlagen Pumptrack, Bewegungsparcours
und Bogenschießanlage diskutiert. Diese Anlagen wurden bereits vom vorherigen Gemeinderat zur
Umsetzung beschlossen. Für die drei genannten Anlagen sollte ein Gesamtkonzept entwickelt werden und
zur Förderung bei der LAG Altmühl-Donau eingereicht werden, mit dem Ziel eine sogenannte LEADERFörderung
zu erhalten. Der neue Gemeinderat lehnte die Weiterverfolgung für den Pumptrack ab, für die
beiden anderen Anlagen gab es nur eine sehr knappe Zustimmung. Auf unseren Vorschlag hin wurde am
23.07. Frau Deffner eingeladen, die die Arbeit der LAG Altmühl-Donau und die Fördermöglichkeiten
vorstellte. Wir erfuhren, dass die drei Freizeitanlagen nur als Gesamtkonzept förderfähig sind, nicht als
einzelne Vorhaben. Daher regten wir an einen Arbeitskreis zu gründen, der das ganze Thema Freizeitanlagen
mit Beteiligung von Bürger*innen neu beleuchten soll.
Unsere Meinung: Bisher wurden die Freizeitanlagen nur vertagt ohne die feste Absicht wirklich etwas
umzusetzen. Wir wünschen uns eine rege Beteiligung am Arbeitskreis mit dem Ziel etwas Wertvolles für
Hepberg zu schaffen.
SOLARPARK HEPBERG NORD-OST
Entlang der Autobahn wird ein Solarpark mit 18MWh entstehen. Das ist etwa doppelt soviel Strom, wie die
Hepberger Haushalte verbrauchen. Mit diesem Solarpark ist Hepberg zu 100% klimaneutral, was den
Stromverbrauch betrifft.
Unsere Meinung: Das ist großartig! Darauf kann unsere kleine Gemeinde stolz sein.
GRUNDSCHULE
Der Schulneubau wird ab dem Frühjahr 2021 begonnen. Während des Baus werden die Schüler*innen in
einer Containerschule auf dem Hartplatz und im Untergeschoss des Rathauses unterrichtet. Die
Mehrzweckhalle, der Mehrzweckraum und die Räumlichkeiten der Mittagsbetreuung bleiben und werden
auch während des Baus weiterhin benutzt. Sobald der Neubau fertig ist, wird die Mittagsbetreuung
komplett mit in die Schule umziehen. Für den Bau der Küche in der Schule entstehen Mehrkosten von ca.
280.000 €. Darüber wurde kontrovers diskutiert.
Unsere Meinung: Wir hätten die Rappelkiste gerne in ihren bisherigen Räumen gelassen. Das Mittagessen
müsste dann nicht in der Schule stattfinden. Essengeruch und Lärm in der Schule wären vermieden
worden. Auch die Mehrkosten wären vermieden worden. Außerdem fehlt noch ein Konzept, was dann mit
den Räumen der Rappelkiste geschehen wird.
GEMEINDLICHE VERANSTALTUNGEN
Dieses Jahr sind sämtliche Veranstaltungen entfallen. Dadurch finden bilaterale Gespräche zwischen
Bürgermeistern, Gemeinderät*innen und Bürger*innen nur sehr reduziert statt. Auch die Bürgerversammlung
konnte nicht stattfinden.
Unsere Meinung: Wir hätten es gerne gesehen, wenn die Gemeinde einen digitalen Ersatz, z.B. in Form
einer Bürgersprechstunde per Videokonferenz geschaffen hätte. Unsere Vorschläge diesbezüglich wurden
bisher nicht aufgenommen. Wir bleiben dran!
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GEWERBEGEBIET
Die TERRAE Immobiliengesellschaft mbH hat eine Bauvoranfrage für die Gewerbegebietserweiterung Ost II
gestellt. Sie will dort vier Hallen mit einer Gesamtlänge von 208,50 Metern errichten. Dadurch soll ein
Lärmriegel entstehen, der den Lärm von der Autobahn reduziert. Diese Hallen sollen vermietet oder verkauft
werden.
Unsere Meinung: Gemessen an anderen Gewerbegebäuden sind die Hallen optisch gut gelungen. Es gibt
einige Vorteile für Hepberg: Gewerbesteuereinnahmen fließen in die Gemeindekasse und es entstehen
Arbeitsplätze. ABER: Muss jede Gemeinde ihr eigenes Gewerbegebiet in maximaler Größe haben?! Muss
noch mehr Fläche versiegelt werden?! Wollen wir noch mehr Grünfläche auf unserem Gemeindegebiet
verlieren, das zum Spazierengehen einlädt?! Wir befürworten diese Hallen nicht.
ANTRAGSARBEIT
Wir haben 2020 zwei Anträge gestellt:
BLÜHWIESE - Wir haben in der Gemeinderatssitzung vom 23.7. eine Fläche für eine Blühweise und ein
bienenfreundliches Staudenbeet beantragt. Dieser Antrag wurde angenommen. Die Gemeinde stellt eine
Fläche zur Verfügung. Die Umsetzung erfolgt im Frühjahr 2021.
LUFTFILTER - Wir haben in der Gemeinderatssitzung am 3. Dezember mobile Luftfilter für die Grundschule
Hepberg beantragt. Der Antrag wurde abgelehnt. Aus unserer Sicht gibt es durchaus Argumente, die gegen
diese Geräte sprechen:
• Sie machen das Lüften nicht überflüssig, sondern reduzieren nur die Intervalle.
• Die Filter müssen gewechselt werden. Es entsteht Wartungsaufwand.
• Sie könnten ein trügerisches Sicherheitsgefühl verursachen: Denn sie reduzieren nicht das
Ansteckungsrisiko, das durch direktes Anhusten entsteht.
• Die Geräte sind mit ca. 3500€ pro Stück nicht günstig.
Aber demgegenüber stehen aus unserer Sicht deutliche Vorteile:
• Es wird derzeit empfohlen alle 20 Minuten für 3-5 Minuten zu lüften. Das ist in der kalten Jahreszeit ein
Problem. Es wird Heizenergie verschwendet und die Schüler sitzen immer wieder in der kalten Luft.
• Die Geräte könnten die Lehrer*innen und Schüler*innen entlasten, da das ständige Lüften und Sorgen
über eventuelle Corona-Viren in der Luft reduziert werden.
• Die Geräte filtern Aerosole, an denen nicht nur Corona-Viren, sondern auch Grippeviren anhaften. Auch
nach Ende der Pandemie hätten die Geräte einen Nutzen.
• Darüber hinaus werden nicht nur Aerosole gefiltert, sondern auch Feinstaub und Pollen. Auch ein
Einsatz der Geräte während der Heuschnupfenzeit oder währende der Bauzeit wäre sinnvoll.
Das waren die Themen im Gemeinderat, die aus unserer Sicht 2020 wichtig waren. Aber natürlich gibt es da
noch viel mehr.
WAS BEWEGT EUCH? WO GIBT ES INFOBEDARF? WAS MÜSST IHR WISSEN?
Lasst es uns wissen und meldet euch entweder direkt bei nicolelorenz@gruene-eichstaett.de oder
holgermerten@gruene-eichstaett.de oder diskutiert mit uns online.
Wir planen für den 22.1. um 19 Uhr eine Online-Diskussion. Den Termin findet ihr bald hier auf der
Homepage und auf Facebook.
Uwe Bodendiek, Nicole Lorenz, Holger Merten, Manfred Muthig,
(Vorstand OV Hepberg Bündnis 90/ Die GRÜNEN)